Versteifung bei Fingerarthrosen
Arthrose der Fingerendgelenke (Heberden-Arthrose)
operative Versteifung der
Endgelenke
Welche operative Maßnahme kommt bei
Beschwerden und gleichzeitiger starker Verformung des
Gelenkes zur Anwendung?
In diesem Fall versteift man das
Endgelenk.
Bitte, erschrecken Sie bei diesem
Ausdruck „versteifen“ nicht ! Versteifen des Endgelenkes
bedeutet nicht, dass der Finger versteift wird.
Es verbleibt eine volle Beweglichkeit im
Bereich des Grundgelenkes und des Mittelgelenkes. Lediglich
die isolierte Endgelenksbeugefähigkeit fällt bei diesem
Eingriff aus.
Endgelenksversteifung Finger
Die Abb. zeigt, dass selbst das
Festhalten einer kleinen Büroklammer problemlos nach einer
Versteifung des Endgelenkes möglich ist.
Die Versteifung selbst Klinik durch
das Einbringen von zwei oder drei kleinen Drähten (sog.
Kirschnerdrähten) vorgenommen. Andere Handchirurgen
verwenden statt der Drähte auch eine spezielle Schraube.
Rötgenbild Arthrodese Schrauben an der Hand
Die Abb. zeigt
eine erfolgreich mit Schrauben durchgeführte Versteifung des
Endgelenkes am Zeige- und Mittelfinger.
Sollte der Eingriff ambulant oder stationär
erfolgen?
Wir führen diesen Eingriff in der Mehrzahl der Fälle
im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes durch. Es hat sich
gezeigt, dass in der ersten Nacht nach der Operation es häufiger
notwendig ist, ein entsprechendes Schmerzmittel zu injizieren.
Können bei der Operation auch mehrere
Fingerendgelenke arthrodesiert (versteift) werden?
Ja. Dies ist möglich, sofern die zu behandelnden
Gelenke an der gleichen Hand erkrankt sind. Es ist jedoch nicht möglich,
gleichzeitig ein Gelenk an der anderen Hand zu behandeln, da nach der
Operation eine Hand voll einsatzfähig sein muss.
Wie sind die
Erfolgsaussichten der Operation?
Rund 95 % aller Patienten, die hier eine
Endgelenksarthrodese haben durchführen lassen, sind nach einem Zeitraum
von 9-12 Monaten mit dem Ergebnis zufrieden. Sie schätzen sowohl die
Schmerzbefreiung als auch das verbesserte Aussehen des Fingers. Die
meisten Patienten haben sich sehr gut an den isolierten Beugeausfall des
Endgelenkes gewöhnt. Dennoch kommt es vor, dass die Vereinigung zwischen
dem Mittel- und Endgliedknochen einmal ausbleibt. In solchen Fällen ist
eine Revisionsoperation erforderlich.
Was geschieht mit den eingebrachten Drähten?
Nach röntgenologisch gesichertem Durchbau der
Arthrodese, können die Drähte entfernt werden. In der Regel entfernt man
die Drähte zwischen 6 und 18 Monaten. Dies ist verglichen mit dem
Primäreingriff - der Versteifung - eine weitaus kleinere Operation.
Gelegentlich kommt es vor, dass die
Kirschnerdrähte auch früher entfernt werden müssen. Kirschnerdrähte
verhalten sich im Grunde wie jeder Fremdkörper im Bereich des Körpers.
Ein Fremdkörper kann bekanntlich wandern. Dies kommt bei
Kirschnerdrähten keineswegs selten - und oft
bereits im 2. oder 3. Monat - nach der Operation vor.
Roentgenbild einer Fingerendgelenksarthrodese
Die Abb. zeigt
einen Kirschnerdraht, der zu wandern beginnt.
In einem solchen Fall ist eine
vorzeitige Entfernung der Drähte notwendig.