Diagnose
Mondbeintod Mondbeinnekrose Lunatummalazie Morbus Kienböck
Diagnose des Mondbeintodes (Lunatummalazie)
Welche Beschwerden führen bei
Mondbeintod (Lunatummalazie) zum Arzt?
Bei einer Lunatummalazie kommt es zu Schmerzen im
Handgelenk. Oft auch zu einem Gefühl, das Handgelenk schwelle an.
Viele Betroffene - und auch Ärzte - glauben, die Beschwerden und
Schwellungen wären ursächlich auf eine "Sehnenscheiden-Entzündung"
zurückzuführen.
Manchmal werden diese Schmerzen im Frühstadium der Erkrankung
durch eine Überlastung oder auch durch eine Verstauchung des
Handgelenkes ausgelöst.
Mondbeinschmerzen
In
den frühen Stadien sind die Beschwerden meistens auf das zentrale
Handgelenk beschränkt. Hierunter liegt das Mondbein.
Ein äußerer Druck auf das Mondbein
verursacht oft einen starken lokalen Schmerz.
Die Abb. zeigt einen spontan vom Erkrankten gezeigten Schmerzherd
bei Mondbeintod (Lunatummalazie)
Im Gegensatz zu einer Sehnenscheiden-Entzündung ist der Schmerz
mit Abstand am stärksten genau über dem Mondbein. Bei den meisten
Sehnenscheiden-Entzündungen bestehen viele etwas gleich starke
Schmerzherde.
Aufstützen der Hand bei Mondbeintod
Besteht
die Lunatummalazie bereits etwas länger, so führt ein Aufstützen des
Handgelenkes zu einem stärkeren Schmerz genau am Mondbein.
Die Abb. zeigt den Schmerzherd.
In den späteren Stadien des
Mondbeintodes ist der Schmerz überall im Handgelenk verteilt .
Es kommt zusätzlich zu stärkeren
Schwellungen und in den noch späteren Stadien auch zu
Bewegungs-Einschränkungen und Schmerzen auch ohne Belastung oder gar
Bewegung.
Wie kann die Lunatummalazie
diagnostiziert werden?
Röntgenbild_Lunatummalazie
Im
Stadium III-IV ist eine Diagnose mit Hilfe einer einfachen
Skelett-Röntgenuntersuchung des Handgelenks möglich.
Die Abb. zeigt die Röntgenaufnahme des
Handgelenkes bei Mondbeintod Stad. III.
Der Pfeil zeigt auf das Mondbein. Das Mondbein ist in seiner Höhe
deutlich gemindert gemindert und beginnt zu zerfallen. (Fragmentation).
Die übrigen Handwurzel-Knochen sind unverändert.
MRT_Lunatummalazie-Stadium1
Im
Stadium I kann die Diagnose jedoch nur durch die
Kernspin-Tomographie (MRT) gestellt werden.
Die Abb. zeigt ein MRT im Stad. I
des Mondbeintodes. Der rote Pfeil zeigt auf das Mondbein.
Die schwarzen Bezirke im Mondbein
entsprechen nicht mehr durchbluteten Bereichen im Mondbein (Lunatum)
Wie unterscheiden sich die einzelnen
Stadien des Mondbeintodes?
Im ersten Stadium besteht ein noch wenig
zielführender Schmerz im Bereich des Handgelenkes bei normalem
Röntgenbild.
Bei Anfertigung einer Kernspintomographie (MRT) sieht man eine
starke Abnahme der Signalintensität im Bereich des Mondbeines (auf
den MRT-Bildern erscheint das Mondbein dunkel neben hellen gesunden
Unterarm- und Handwurzelknochen; vergleichen Sie Bild oben).
Im Stadium II ist die Form des Mondbeines noch erhalten; im
normalen Röntgenbild ist eine deutliche Verdichtung der
Knochenstruktur (der Arzt spricht von Sklerosierung) zu erkennen.
Im Stadium III ist die Form des
Mondbeins bereits deutlich verändert. Das Mondbein bricht mehr und
mehr zusammen.
Im Stadium IIIa ist zwar das Mondbein in seiner Größe verändert,
die Nachbarknochen – und hier besonders das Kahnbein – sind jedoch
in ihrer Position noch in ihrer natürlichen Lage.
Im Stadium IIIb bricht das Mondbein noch weiter zusammen und es
kommt sekundär zu einer Fehlrotation des Kahnbeins.
Lunatummalazie_Stad.4
Im Stadium IV bricht die gesamte Handwurzel zusammen. Der Gelenkspalt zwischen den Handwurzelknochen und der Speiche verschmälert sich zunehmend.
Der an dieser Stelle gelegene Knorpel wird mehr und mehr zerstört. Die Beschwerden und Bewegungs-Einschränkungen in diesem Stadium sind oft sehr ausgeprägt.
Die Abb. zeigt das Röntgenbild eines Mondbeintodes im Stad. 4. Beachten Sie im Unterschied zu den vorherigen Röntgenbilder, dass jetzt nicht nur das Mondbein (Pfeil) verändert ist, sondern auch alle anderen Knochen der Handwurzel!
Bitte beachten Sie in dem Röntgenbild auch die sehr auffallende Minus-Variante der Elle.
Schließt ein normales Röntgenbild des Handgelenkes einen Mondbeintod aus?
Nein! Nachdrücklich muss jedoch betont werden, dass ein fehlender Nachweis eines Mondbeintodes in einem Röntgenbild, die Erkrankung (im Frühstadium) nicht sicher auszuschließen vermag. Hierzu ist ein MRT (Kernspin-Tomographie) notwendig!
Wie sollte sich der Arzt denn verhalten, wenn im Röntgenbild des Handgelenkes ein Mondbeintod nicht sicher zu erkennen ist?
Besteht ein gut begründeter Verdacht auf einen Mondbeintod, so ist eine Kernspintomographie notwendig. Eventuell aber auch andere Untersuchungen wie z.B. die Handgelenks-Spiegelung (Arthroskopie), um der Ursache der Beschwerden auf den Grund zu gehen.
Suchen Sie unbedingt einen in der Handchirurgie versierten Arzt auf. Ein Übersehen oder zu spätes Behandeln der Lunatummalazie kann erhebliche Nachteile für Sie haben.