KTS: ohne Operation
Karpaltunnelsyndrom
Therapie-Verfahren bei Karpaltunnel-Syndrom ohne Operation
Muss ein Karpaltunnel-Syndrom immer operiert werden ?
Nein! Im Frühstadium der Erkrankung ist ein konservativer Behandlungsversuch sinnvoll. Ein frühes Stadium ist dann anzunehmen, wenn nur Reizsymptome durch den Nervendruck bestehen, wie z.B. nächtliche Parästhesien.
Wann wird ein Karpaltunnel-Syndrom operiert und wann wird es konservativ behandelt?
Kommt es mittelfristig nicht zu einer Besserung, sollte die Operation erwogen werden, um einem nicht mehr gut zu machenden Schaden am Nerv vorzubeugen.
Die Entscheidung ob eine Operation sinnvoll ist, sollte reiflich abgewogen werden. Hier sollten Sie den Rat eines erfahren Nervenarztes oder Handchirurgen einholen.
Empfehlenswert ist die Operation bei:
- Dauerhafter Minderung des Hautgefühls
- Schwierigkeit beim Hantieren mit kleinen Gegenständen (kann Knöpfe nicht mehr richtig öffnen oder Schließen), kann keine Nadel richtig halten)
- über längere Zeit andauernde starke nächtliche Schmerzen mit häufigem Wachwerden
- über längere Zeit andauernde schmerzhafte Missempfindungen
- Nachlassen der Kraft am Daumen beim Gegenüberstellen des Daumens gegen die Finger
- Verschmächtigung der Daumenballenmuskeln
- Tumor im Karpaltunnel
Zur nicht operativen Therapie (konservativen) Therapie des Karpaltunnelsyndroms gibt es ein Reihe von Möglichkeiten:
Welche Möglichkeiten zur Therapie des Karpaltunnel-Syndroms ohne Operation gibt es?
Behandlung mit einer Nachtlagerungs-Schiene
Die Nachtlagerungs-Schiene ist die bekannteste konservative Therapie.
Die Schiene verhindert, dass Nachts das Handgelenk gebeugt wird. Gerade in früheren Fällen des CTS kann hier oft eine gute Besserung der Symptome erreicht werden.
Das Bild zeigt ein solches Hilfsmittel. Dieses sollte keinesfalls ständig, sondern nur nachts getragen werden.
Kann die Ruhigstellung auch mit einer Gipsschiene erfolgen?
Prinzipiell ist die möglich. Eine Unterarm-Gips-Schiene kann man sich jedoch nur schwierig selbst anlegen. Daher wird eine Gipsschiene vom Arzt meist nur kurzfristig für wenige Tage bei ganz akuten Schmerzen angelegt.
Die Abb. zeigt eine Gipsschiene für den Unterarm. Hierdurch wird das Handgelenk ruhiggestellt. Die Finger- und Daumengelenke bleiben aber beweglich.
Ist beim Karpaltunnel-Syndrom eine Laser-Behandlung möglich?
Das Karpaltunnel-Syndrom war eines der ersten Krankheitsbilder, das von der FDA (amerikanische Zulassungsbehörde) für die Behandlung mit Kaltlaser freigeben wurden. (aus "Healing Light)
Auch Lars Hode von der Schwedischen Medizinischen Gesellschaft für Laser-Therapie hält die Anwendung des Niedrig-Energie-Lasers (sogn. Kaltlaser) beim Karpaltunnel-Syndrom für sinnvoll.
Welche Medikamente zusätzlich zum Einsatz?
Bei Schwellungen und Schmerzen sollte zusätzlich zur (vorübergehenden) Ruhigstellung die Einnahme eines Anti-Rheumamittels wie Voltaren®, Ibubrofen®, Arcoxia® oder dergl. erwogen werden.
Ich empfehle diese Medikamente jedoch nie ohne Konsultation mit dem Hausarzt einzunehmen, da diese Medikamente eine Vielzahl von Nebenwirkungen haben. (Z.B. Gefahr eines Magengeschwürs)
Ich empfehle diese Medikamente jedoch nie ohne Konsultation mit dem Hausarzt einzunehmen, da diese Medikamente eine Vielzahl von Nebenwirkungen haben. (Z.B. Gefahr eines Magengeschwürs)
Gerade im frühen Stadium eines Karpaltunnel-Syndrom kann auch ein Behandlungs-Versuch mit Vitamin B6 sinnvoll sein.
Ist eine Behandlung mit Injektionen möglich ?
Besonders bei starker Anschwellung der Sehnenscheiden im Karpalkanal kann einmal eine Injektion von Cortison in den Karpalkanal zu einer deutlichen Besserung führen.
Oft ist die Besserung jedoch nicht von Dauer. Die Injektion sollte nur von einem erfahren Arzt vorgenommen werden. Es besteht das Risiko das durch die Injektion der Nerv geschädigt wird. Ebenso kann es durch die Injektion mit Cortison in den Karpaltunnel zu einer Infektion kommen, die dann eine Not-Operation erforderlich macht.
Was kann ich selbst zur Besserung der Beschwerden beitragen ?
Meiden Sie darüber hinaus übermäßige Anstrengungen der Hände. Vermeiden Sie besonders Tätigkeiten, bei denen die Hände länger im Handgelenk gestreckt oder gebeugt sind. (z. B. auch Fahrradfahren !)
Müssen Sie beruflich viel an einer Tastatur arbeiten, sogen Sie für eine gute Auflage der Arme und einen ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz. Gönnen Sie Ihren Händen (und Ihrem Körper) regelmäßige Unterbrechungen. Dies sollten Sie besonders dann beachten, wenn Sie mit Ihren Händen fein motorige Tätigkeiten mit einer sehr hohen Bewegungsfrequenz ausführen.
Ein kurzes Aufstehen vom Arbeitsplatz mit Bewegen der Hände ist sehr hilfreich. Kurze kalte oder lauwarme Wassergüsse, die mit einer Brause von den Händen zum Unterarm geführt werden, führen zu einer Entstauung und damit zu weniger Inhalt im Karpaltunnel