Therapie Verfahren
Mondbeintod Mondbeinnekrose Lunatummalazie Morbus Kienböck
Therapie-Verfahren beim Mondbeintod (Lunatumnekrose)
Kann die Krankheit durch
therapeutische Maßnahmen zum Stillstand kommen?
Im Stadium I bis zum Stadium III a des
Mondbeintodes (Lunatummalazie, Mondbeinnekrose) ist es möglich, die Krankheit zum
Stillstand zu bringen. Bitte, bedenken Sie jedoch, dass
zum Stillstand bringen nicht
Normalität im Handgelenk bedeutet.
Knochenzellen im Mondbein, die abgestorben sind, können nicht
wieder „zum Leben erweckt werden“. Wohl aber ist es möglich – z.B.
durch operative Veränderung der Druckbelastung auf das Mondbein –
hier zu einem Stillstand der Erkrankung zu kommen.
Welche therapeutischen
Möglichkeiten bestehen?
An dieser Stelle muss ich zunächst eine Vorbemerkung machen:
In
der aktuellen handchirurgischen Fach-Literatur werden mehr als ein
Dutzend verschiedener Operations-Verfahren für die Behandlung der Lunatummalazie beschrieben, die einzeln oder in Kombination
angewendet werden können.
Im Rahmen dieser
Patienten-Informationsschrift kann naturgemäß nicht jedes dieser
Verfahren im einzelnen aufgeführt werden. Ich muss mich auf
einige prinzipielle Dinge beschränken und erwähne die
Operations-Verfahren, die sich besonders bewährt haben und
die häufig zur Anwendung kommen.
Worin besteht die Therapie im
Stadium I und II?
In den beiden ersten Stadien (ganz besonders aber im I.Stadium)
ist zunächst einmal ein nicht operativer Behandlungsversuch möglich.
Unterarm-Gipsschiene
Hierbei wird das betroffene Handgelenk für einen langen Zeitraum
(ca. 6-8 Wochen) ruhiggestellt. Dies kann sowohl durch einen
konventionelle Gips als auch durch eine Orthese (Handgelenksbandage)
erfolgen.
Wichtig ist hierbei jedoch zusätzlich, dass neben der
Ruhigstellung des Handgelenks auch die gesamte Hand bei Bewegung der
Finger nicht belastet wird.
Nach dieser Zeit muss durch Kernspintomographie eine Verbesserung
der Durchblutungs-Verhältnisse nachgewiesen werden. Ist ein solcher
Nachweis nicht möglich, so führe ich bei einer Minusvariante der
Elle eine operative Verkürzung der Speiche durch.(sog. Verkürzungsosteotomie
der Speiche) oder eine gefäßgestielte Knochenverpflanzung aus.
Welche Medikamente kommen beim
Mondbeintod zusätzlich zum Einsatz?
Bei Schwellungen und Schmerzen sollte
zusätzlich zur (vorübergehenden) Ruhigstellung die Einnahme eines Anti-Rheumamittels wie Voltaren®,
Ibubrofen®, Arcoxia® oder dergl. erwogen werden. Ich empfehle diese
Medikamente jedoch nie ohne Konsultation mit dem Hausarzt
einzunehmen, da diese Medikamente eine Vielzahl von Nebenwirkungen
haben. (Z.B. Gefahr eines Magengeschwürs)
Was ist nach der Ruhigstellung und nach
der Gips-Entfernung zu tun?
Steigern Sie im Verlaufe vieler
Wochen die Belastung des Handgelenkes ganz allmählich. Schmerzt das
Handgelenk bei einer Bewegung oder Belastung, so signalisiert ihr
Körper, dass diese Bewegung oder Belastung noch nicht möglich ist!
Bitte
bedenken Sie: eine sehr lange Ruhigstellung mindert den
Kalk-Salz-Gehalt in den Knochen der Hand ganz erheblich. Auch wenn
die Kahnbein-Fraktur im Röntgen-Bild verheilt ist, sind die Knochen
der Hand nach 12 Wochen Ruhigstellung erst einmal eine Zeit lang
wenig belastbar!
Handbad
Die
Beweglichkeit des verletzten Handgelenkes gewinnt man am besten durch
eigentätige Handbäder zurück. Die Handbäder sollten in warmen Wasser
5 mal täglich für je 5 Minuten praktiziert werden.
Bewegen Sie im Wasser aller Gelenke der Hand
ohne Ehrgeiz. Spielen Sie im Handbad wie ein Kind.
Bitte machen Sie hier
nicht den
Fehler, im Wasser einen harten Gegenstand - etwa einen Tennisball -
zwischen Daumen und den Fingern zu drücken. Dies belastet das frisch
verheilte Kahnbein am Anfang völlig unnütz!
Die Kraft der Hand sollte nach langer Ruhigstellung erst ganz
allmählich und unter Respektierung der Schmerzgrenze gesteigert
werden!
Ist eine Kranken-Gymnastik
notwendig?
Nach einer Ruhigstellung von 6-8 Wochen ist eine professionelle
Unterstützung durch einen Kranken-Gymnasten (Physio-Therapeuten) in
sehr vielen Fällen unerlässlich.
Die
rund 6 wöchige Ruhigstellung des Handgelenkes birgt gleich
mehrere Risiken: An dieser Stelle sei das häufigste Risiko dargestellt: Es ist die
dauerhaft verbleibende Einschränkung der Handgelenks-Beweglichkeit.