Ohne Operation
schnellender Finger / schnellender Daumen
Informationen zur konservativen Therapie
Muss ein solcher "schnellender Finger" immer
operiert werden?
Nein! In den ersten Wochen oder sogar Monaten kann
der betreffende Finger mit Salben, Handbädern eventuell auch mit
Injektionen behandelt werden.
Erst wenn konservative (nicht
operative Maßnahmen) Maßnahmen versagen, ist eine Operation
notwendig.
Gibt es noch andere Möglichkeiten
außer Operation oder Spritze?
Ja. Gerade wenn das Krankheitsbild noch nicht lange besteht,
bewährt es sich:
Handbad
regelmäßig
- d.h. circa 5 x 5 Minuten täglich - im warmen Wasserbad
die Hand zu bewegen. Während dieser Zeit beugen und strecken Sie die
Finger - oder spielen Sie einfach mit der Hand im warmen Wasser, wie
es ein Kind tut. Fügen Sie dem Wasser ruhig etwas Kernseife,
Schmierseife oder Kamillosan hinzu.
Bitte machen Sie hier
nicht den
Fehler, im Wasser einen harten Gegenstand - etwa einen Tennisball -
zu drücken. Dies würde die Krankheit durch Druck auf die A1-
Ringbänder der Finger eher verstärken!
Welche Medikamente kommen bei einem
schnellendem Finger (Spring-Finger) zum Einsatz?
Besonders nach dem Handbad ist es
sinnvoll, die Region des Ringbandes mit Voltaren-Emulgel®
einzureiben. Lassen Sie die Salbe gut 5 Minuten in die Haut
einziehen.
Bei Schwellungen und Schmerzen sollte
zusätzlich die Einnahme eines Anti-Rheumamittels wie Voltaren,
Ibubrofen, Arcoxia oder dergl. erwogen werden.
Ich empfehle diese
Medikamente jedoch nie ohne Konsultation mit dem Hausarzt
einzunehmen, da diese Medikamente eine Vielzahl von Nebenwirkungen
haben. (Z.B. Gefahr eines Magengeschwürs)
Kortison-Injektion bei schnellendem Finger:
Kortison_Injektion
Am
weitesten verbreitet ist die Injektion einer geringen Cortison -
Dosis an das A1 - Ringband des betroffenen Fingers.
Auch die Injektion ist nicht risikolos ! Auch wenn
Infektionen oder Schäden an den Beugesehnen selten sind. Sowohl
die Kortison bedingte Infektion als auch der Riss der
Beugesehnen ist eine sehr gravierende Komplikation, bei einer
sonst sehr wenig belastenden Maßnahme.
Ob im Einzelfall eine Injektion oder eine Operation der
bessere Weg ist, sollte individuell mit dem Arzt des Vertrauens
besprochen werden
Die Abb. links zeigt eine Kortison-Injektion an das Ringband des
Daumens.
Nur eine geringe Menge des in der Spritze befindlichen
Medikamentes wird an das Ringband (nicht in die Beugesehne)
injiziert!
Welche Effekte sind von einer
Cortison-Injektion zu erwarten?
In nicht wenigen Fällen verschwindet des Schnappen (schnellen)
binnen weniger Tage vollständig. In vielen Fällen ist der
Therapie-Erfolg jedoch nicht von Dauer und die Injektion muss
wiederholt werden!
Es sollten jedoch niemals mehr als 3 Injektionen an den gleichen
Finger vorgenommen werden, da sonst das Risiko einer Schädigung der
Beugesehne erheblich steigt!
Was kann man noch tun, wenn man
eine Kortison-Spritze oder gar eine Operation beim schnellenden
Finger vermeiden möchte?
Eine Alternativ-Behandlung des schnellenden
Fingers ist die Therapie mit einem Kaltlaser. (Softlaser) Dabei
werden die entzündlich angeschwollen Ringbänder der Finger mit dem
Laserlicht bestrahlt. Das Licht das Lasers wirkt dabei dämpfend auf
die Schwellung und Entzündung.
Dies kann im Einzelfall eine Alternative zur
Spritze oder zur Operation darstellen.