Kahnbein-Fraktur: häufige Fragen
Verletzungen am Kahnbein
Häufige Fragen bei einer Kahnbein-Fraktur:
Was ist zu tun, wenn ein
Kahnbeinbruch auch nach einer Operation oder auch einer langen
Ruhigstellung nicht zur Ausheilung kommt?
Die Therapie eines Kahnbein-Bruches muss im Verlauf durch
Röntgen-Aufnahmen kontrolliert werden. Sobald erkennbar wird, dass
keine Frakturheilung stattfindet oder auch wenn sich die Bruchstücke verschieben, muss eine Revisons-Operation am Kahnbein erwogen
werden.
Oft ist es dabei notwendig, so vorzugehen als operiere man eine
Kahnbein-Pseudarthrose. Der gewichtigste Unterschied zwischen der
Operation eines frischen Kahnbein-Bruches und einer Kahnbein-Pseudarthrose
besteht in der Notwendigkeit der Verpflanzung von Knochen aus der
Speiche oder dem Becken.
Die Abb. zeigt ein entnommenes Knochenstück aus dem Becken, das
in die Lücke zwischen zwei Bruchstücke im Kahnbein eingesetzt wird.
Muss die Herbert-Schraube später wieder entfernt werden?
Nein. Die Herbert-Schraube kann meist belassen werden, so dass eine Zweitoperation meist nicht erforderlich wird. Lediglich in Einzelfällen, in denen die Herbert-Schraube die Gelenkmechanik stört, muss sie entfernt werden.Im Röntgenbild ist dann zu erkennen, dass die Schraube zu lang ist.
Im Gegensatz zu einer Herbert-Schraube müssen jedoch eingebracht Kirschner-Drähte so gut wie immer entfernt werden.
Was ist eine pathologische Kahnbein-Fraktur?
Generell spricht man von einer pathologischen Fraktur, wenn ein minimaler Unfall oder einfach eine Überlastung zu einem Knochenbruch geführt hat.
Im Falle einer pathologischen Kahnbein-Fraktur wurde das Kahnbein -
vor dem Unfall - durch eine andere Erkrankung bereits massiv
geschädigt.
Die Abb. zeigt eine
Kahnbein-Zyste. Die Zyste hat das
Kahnbein von innen her weitgehend ausgehöhlt.
Die Stabilität dieses Kahnbeines ist gegenüber der Norm so
gemindert, dass bereits ein kleiner Unfall oder eine Überlastung
(z.B. ein Aufstützen auf die Hand) zu einer Kahnbein-Fraktur führt.
Ist die Narbe nach einer Operation am Kahnbein sehr auffallend?
Liegt die Narbe an der Greifseite der Hand, ist sie meist etwas verbreitert und in den ersten circa 9 Monaten auch etwas rötlich livide verfärbt. Die Narbe blasst danach meist deutlich ab und ist nach rund 2 Jahren meist recht unauffällig.
Streckseitige Narben am Handgelenk - wie sie bei der Operation eines kleinen proximalen Kahnbein-Fragmentes entstehen - sind sicherlich gerade im Sommer in den ersten ein bis zwei Jahren auffallend, da sie meist leicht verdickt und auch oft etwas gerötet sind. Nach rund zwei Jahren blasst die Narbe jedoch meist ab und wird weniger auffallend.
Hinweisen möchte ich jedoch darauf, dass Narben gerade im Bereich der Hand in den ersten Monaten relativ lange empfindlich sind. Als Faustregel kann gelten, dass Narben im Handbereich generell deutlich länger empfindlich sind als an anderen Körperstellen (hier sind wesentlich mehr Gefühlsnerven lokalisiert als an anderen Körperstellen).
Wie lange ist mit einer Arbeitsunfähigkeit zu rechnen?
Dies lässt sich nicht allgemein verbindlich sagen, da von Fall zu Fall die angewendete Operations-Methode verschieden ist. Es macht ein großer Unterschied ob ein Kahnbein schon unmittelbar nach der Operation durch die Herbert-Schraube fest verblockt ist oder nicht.
Es macht auch ein großer Unterschied, ob jemand im Büro tätig ist oder z.B. als Dachdecker eine absolut volle Belastbarkeit seiner operierten Hand haben muss.
Als Faustformel kann gelten, dass nach Operationen am Kahnbein eine volle Belastbarkeit nach etwa 3-4 Monaten in den meisten Fällen besteht. Handwerklich tätige erreichen im Mittel nach dieser Zeitspanne ihre Arbeitsfähigkeit.